VW geht "Zukunftspakt" nicht weit genug
Die FAZ ist selten so offen: „Der sogenannte Zukunftspakt soll die renditeschwache Hauptmarke VW für den immer schärferen Wettbewerb rüsten. Dafür sollen die Kosten um 3,7 Milliarden Euro sinken.“ (FAZ 13.2.2017) Kaum ist die Tinte trocken, wird vom Management des VW Konzerns nachgeschoben. Damit VW Nummer 1 auf dem Weltmarkt bleibt, sollen jetzt mehr Leiharbeiter gehen als vereinbart. Die Fronten seien verhärtet. Das ist gut so, wenn die Fronten härter werden und nicht von der Betriebsratsspitze die Zusammenarbeit bei der Arbeitsplatzvernichtung noch vorangetrieben werden. Betriebsratsvorsitzender Bernd Osterloh will, dass Konzernchef Matthias Müller die Umsetzung des Zukunftpaktes stärker betreibt. Genau dies macht er doch, wenn noch mehr Leiharbeiter gehen sollen und ein kompletter Einstellstop verhängt wurde. Dieser Zukunftspakt ist gegen die Beschäftigten gerichtet. Deshalb braucht sich der Konzernchef nicht wundern, wenn „es bei VW nur noch gegeneinander und nicht miteinander geht“. Richtig so. Mit den Eigentümern oder dem Management von VW zusammen gehen die Interessen der Beschäftigten unter. Der „Zukunftspakt“ muss weg. Die Beschäftigten nicht nur bei VW müssen ihr eigenes Zukunftsprogramm durchsetzen, indem solche Machenschaften und Menschenverachtung, wie bei VW keine Zukunft mehr haben. Kampf um jeden Arbeitsplatz. Unterstützt das Internationalistische Bündnis.
Herzliche Grüße
R
Ein Kollege aus Kassel schreibt an rf-news: „ Der Vorstand will mit allen Mitteln verhindern, dass der Zukunftspakt in großen Teilen der Belegschaft bekannt wird. Deshalb wird er als 'geheim' oder 'intern' eingestuft. Der Betriebsrat wird sich dem aller Voraussicht nach unterordnen. Das entspricht genau der Einschätzung, die ein Kollege auf der letzten Betriebsversammlung gegeben hat und für die er vom BR-Vorsitzenden vor der Versammlung als Lügner diffamiert wurde."
Wenn Kolleginnen schwanger werden, muss für sie ein passender Arbeitsplatz gefunden werden, wo schwangere Kolleginnen unbeschadet arbeiten können. Das kann auch außerhalb der eigenen Abteilung sein. Bei VW ist es dann so organisiert, dass die Kollegin von ihrer "alten" Kostenstelle bezahlt wird und dort als Arbeitskraft gezählt wird. Warum werden schwangere Kolleginnen nicht in für sie extra vorgesehene Kostenstelle abgerechnet? Soll das bewusst Unmut schüren zwischen den Kollegen und Kolleginnen ????
Lasst nicht zu, dass VW uns spaltet!
"Soll das bewusst Unmut schüren zwischen den Kollegen und Kolleginnen ????"
Wenn das Unmut zwischen den Kolleginnen und Kollegen schüren würde, dann wäre meines Erachtens vor allem an der Denkweise der Kollegen, die die Schwangere dann schräg behandeln, was grundsätzlich faul.
Warum sollte eine schwangere Kollegin in eine andere Kostenstelle abgeschoben werden? Das ergibt doch gar keinen Sinn. Die gesetzlichen Schutzvorkehrungen dienen doch gerade dazu, dass Schwangere unter einem besonderen Schutz stehen und der Arbeitsplatz weiter zur Verfügung steht.
Ich hatte mal in meiner (kleineren) Firma, c.a. 50 Mitarbeiter, so ne Auseinandersetzung. Eine Kollegin wurde mit ihrem zweiten Kind schwanger, nachdem sie 1,5 Jahre vorher ihr erstes, auch da bereits in dieser Firma angestellt, bekommen hatte. Und da waren es Kollegen, die rumgemotzt hatten. (Zitat: "Die ist schon wieder dick, soll sie doch ganz zuhause bleiben, kostet die Firma doch bloß Geld.")
Da war von meiner Seite eine grundsätzliche Diskussion fällig, denn solches Gerede hat mich wütend gemacht. Zum einen kam da eine verinnerlichte Verachtung gegenüber der Kollegin als Frau zum Ausdruck ("... schon wieder dick ..."), zum anderen stellten die Kollegen mit solchen Sprüchen den Mutter- bzw. Schwangerenschutz infrage. Ich kann mir nichts schöneres vorstellen, als wenn eine Frau gewollt schwanger wird und sich dadurch ein neues Leben entwickelt. Die Kollegin arbeitet inzwischen wieder seit paar Monaten. Irgendjemand, ich denke, einer der Kollegen, die mir in der Diskussion zur Seite standen, muss ihr die Sache gesteckt haben, denn seitdem ist das Verhältnis ihr mir gegenüber nicht nur kollegial sondern ausgesprochen freundschaftlich geprägt (und das beruht auf Gegenseitigkeit)
Übrigens hatte mein damaliger Chef das Gequatsche der Kollegen, die sich anmaßten, die Schwangerschaft zu kritisieren, diese Angelegenheit kommentiert. Mit einem einzigen Wort. Das Wort hieß "Blödsinn."
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Aktivieren durch red1 um 17.02.2017 13:06